Markus Altenburger rot - Über das Schließen von Kreisen

 In Weine

Diese Trauben waren Helden“ Mit diesem Sager wurde 2014 ein Arbeitstitel für einen neuen Wein geboren, der sich bis heute auf dem Rückenetikett des „Markus Altenburger rot Leithaberg DAC“ findet.

Unsere Heldensage nimmt zwar einen guten Ausgang, aber der Weg dorthin war wirklich nicht ohne. Viele denken bei dem Jahrgang 2014 an die immensen Regenfälle Anfang September, die die Winzer notgedrungen zur Lese zwangen. In Jois war der Regen nicht das einzige Problem, sondern ein Hagelschauer, der Ende Juli über den Gritschenberg und große Teile der Riede Satz (siehe Blog „Blaufränkisch vom Kalk“) hinwegfegte. Auch die alten Reben am Jungenberg waren angeschlagen und so hatten wir zum ersten Mal seit 2006 keine Möglichkeit, die beiden wichtigsten Rieden lagenrein auszubauen. Um die Trauben nicht noch mehr zu quälen, haben wir sie ohne sie zu Rebeln als ganze Trauben vergoren. Auf diese Weise haben wir die Vorteile eines für uns neuen Verfahrens kennen gelernt und wenden es seither bei unseren hochwertigsten Blaufränkischen an.

Neben dem Namenszusatz „Helden“ ist beim 2017er auf dem Etikett auch erstmals nach abgeschlossener Zertifizierung das BIO-Logo zu finden. Wir konnten im Sensationsjahrgang aus den Vollen schöpfen und haben kraftvolle Weine mit Ausdruck, moderatem Alkohol, Trinkfluss und vor allem Trinkvergnügen geschaffen. Jungenberg, Gritschenberg (hier gehts zumBlogeintrag) und die Terroircuvée aus vier Rieden „Markus Altenburger rot“ zählen zu den Highlights der letzten 10 Jahre.

Falls ihr Euch fragt, wo der Leitaberg DAC mit der schönen blauen Kapsel hin verschwunden ist, muss man an der Stelle ein wenig ausholen:

Gab es von 2014 bis 2016 gleich zwei Weine in derselben Preiskategorie, den wilden, ungestümen ganztraubenvergorenen „Helden“-Blaufränkisch-Landwein und den etwas seriöseren, klassisch anmutenden, typisch schwarzkirschigen Leithaberg Blaufränkisch, so verschmolzen die beiden im Jahrgang 2017 miteinander.

Das Weingut entwickelte sich weiter: Schlagworte wie biologisch organische Landwirtschaft, low intervention winemaking, Ganztraubenvergärung und Purismus werden immer wichtiger. Postmodern könnte man den Stil und die Ausrichtung nennen. Gleichzeitig hat sich auch beim Verein Leithaberg einiges getan.

Innovative Winzer und eine offene Haltung für Weine abseits der eingetretenen Pfade resultierten schließlich in einer Verkostungskommission, die individuellen Weinen wie dem Helden Blaufränkisch eine Staatliche Prüfnummer ermöglicht. Es herrschte kein Bedarf mehr die Weine gesondert zu füllen und mit dem Jahrgang 2017 schließt sich für uns somit der Kreis.

Ein weingesetzlich legaler, kreativer Individualismus? Ja, sowas gibt’s in unsrem Gebiet.

Hier geht’s zum MA rot im webshop.

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