Das doppelte Pflänzchen - über unseren frisch gepflanzten Weingarten
Unlängst haben wir einen neuen Weingarten gepflanzt. Und dies auf einer unserer besten Lagen, nämlich am Jungenberg. Welche Rebsorte? … natürlich Blaufränkisch!
Bevor es mit der Auspflanzung los ging, haben wir uns Gedanken über die Unterlagsrebe, den Klon und die Bodenbearbeitung gemacht. (Wie und warum wir das machen kannst du gerne in unserem Blogbeitrag vom letzten Jahr nachlesen.) Auch dieses Jahr haben wir anstatt eines Klons von der Stange eine Selektion aus unseren eigenen Weingärten verwendet. Dazu haben wir die verholzten Fruchtruten vorigen Winter geschnitten zum Veredeln in die Rebschule Iby nach Neckenmarkt gebracht.
Eine Woche vor der Pflanzung planten wir, wo genau die Rebzeilen auf dem kurvigen Grundstück, schlussendlich hinkommen sollen. Dafür verbrachten wir viel Zeit auf dem Grundstück ausgestattet mit Maßband, Stäben, Rechner und viel Geduld. Das Anlegen eines neuen Weingartens ist eine generationenübergreifende Sache und es muss nicht nur für uns sondern auch für die Nachbarn passen. Damit das Bewirtschaften in den nächsten Jahrzehnten auch Freude macht, darf man sich keinen Fehler erlauben. Alle paar Meter bzw. dort wo das Grundstück schmäler oder breiter ist, wurde gemessen, ausgesteckt, nachgemessen um die perfekte Kurve zu bekommen.
Spätestens am Tag der Pflanzung stellt sich die Frage nach dem Abstand der Reben in der Zeile. Dieses Jahr haben wir uns entschieden, die Weingärten im Doppelstocksystem zu setzen. Das bedeutet, dass immer zwei Reben direkt nebeneinander eingegraben werden (siehe Foto unten). Der Abstand zwischen den beiden Setzlingen muss beit genug sein, damit sich die Reben in Zukunft auch entsprechend ausbreiten können.
Wir haben bereits 2015 Weingärten im Doppelstocksystem gepflanzt und haben gute Erfahrungen damit gemacht. Der wesentliche Vorteil liegt in der höheren Stockdichte. Mit gleicher oder sogar niedriger Einzelbelastung pro Rebe können wir einen angenehmen Hektarertrag erzielen.
Jetzt warten wir nur mehr auf den großen Regen damit unsere neuen Reben schnell und gut anwachsen!
Autor: Katrin Lautner