2019 - ein spannendes Weinjahr endet mit einer gelassenen Lese
Es war der 23.08.2019, als dieses lang erwartete Gefühl wiederaufkam, dass die Zeit und die Trauben reif sind für die Lese. Heuer haben wir uns eine kleine / große Unterstützung von weither geholt: Unser treuer russischer Partner und Freund Arsenii kam mit seiner Bekannten Sonja zu uns, um uns unter die Arme zu greifen.
Die Lese startete sehr gelassen und blieb durchgehend nur wenig hektisch oder stressig. Das hat uns viel Zeit gegeben, uns noch intensiver mit den einzelnen Weingärten und den Trauben zu beschäftigen. Wir haben ein paar neue Versuche gestartet und jeden Schritt auf das Genauste kontrollieren und beobachten können. Dadurch haben wir wieder viel Neues lernen können.
Einer der Versuche ging aus einer Idee unseres Freundes Arsenii hervor. Er ist sehr überzeugt von Pet Nat und wollte unbedingt seinen eigenen kreieren. Doch den einfach in Flaschen zu füllen, war ihm ein wenig zu langweilig. Er wollte den Saft in ein Einweg-Keg (eine Art Bierfass) füllen, um dann den Pet Nat in seinem Restaurant in St. Petersburg am Zapfhahn runter zu lassen. Nach 2 Wochen Suche kam solch ein Keg ins Weingut und wir füllten es mit einem Rosé und einem aromatischen Weißwein. Zurzeit ruht es noch in unserem Keller, bis es bald seine Reise nach Russland beginnt und dort bei einem gemütlichen Abend leer getrunken wird.
Das andere „Experiment“ entstammt einer der Idee von Markus. Durch verschiedene Blindverkostungen setzte sich der Begriff „Maceration Carboniqe“ immer stärker im Kopf in seinem Kopf fest. Dieses Jahr hat er beschlossen, es einmal auszuprobieren und nahm dafür die Zweigelt-Trauben aus dem Weingarten Bergschmalister (sehr kalkhaltiger Boden) her. Um die Gärung im Inneren der Beeren zu erlangen kamen die Trauben ohne Rebeln in einen 1000l Holzgärständer. Nach 10 Tagen wurde dann gepresst und die Aromatik der unversehrten Trauben war grandios. Daraufhin haben wir diese Form der Gärung auch bei ein paar Blaufränkisch ausprobiert und man kann sagen, da kommen bald ein paar sehr faszinierende Weine auf euch zu!
Und zu guter Letzt hat Kellermeisterin Katrin ihr erstes eigenes Wein-Projekt mit Trauben aus unseren Weingärten gestartet. Es wurden dafür Welschriesling-Trauben auf zwei spannende Arten vergoren: einerseits auf der Maische und andererseits auch mit „Maceration Carboniqe“. Nach knapp 2 Wochen wurden gepresst und nun reifen die Weine in aller Ruhe im Keller. Ob und wie der Wein nächstes Jahr zum Verkauf steht, hat Katrin bis jetzt noch nicht verraten. Wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt!
Generell können wir wieder einmal von einem ausgezeichneten Jahr sprechen, auch wenn der Ertrag ein bisschen weniger war als die letzten Jahre. Doch das kann man auch verstehen, da die Reben sich auch einmal von den ertragreichen letzten Jahren erholen müssen. Die Qualität ist überaus gut und die Weine zeigen sich jetzt schon präzise und komplex. Wir können es kaum erwarten, euch den neuen Jahrgang in ein paar Monaten zu zeigen.
