Der Neuburger vom Altenburger. Bester Naturwein im diesjährigen Falstaff Wein Guide

 In Prämierungen, Weine

Neuburger betont. 2018 wurde vom Magazin Falstaff diese Woche zum „Natural Wine des Jahres“ gewählt und mit unfassbaren 95 Punkten ausgezeichnet. Das freut uns natürlich sehr!

Die nächste gute Nachricht: es gibt von dem Wein noch ausreichend und er ist nicht einmal teuer.

Kellermeisterin Katrin Lautner freut sich mit Markus über die Auszeichnung.

Unbequem, unberechenbar, inkonstant, altmodisch, außer Mode, viel zu früh reif: Das sind die Attribute, die man der Rebsorte gerne umhängt. Zu Recht und gerade deshalb mögen wir Neuburger so sehr und deshalb passt er so gut zu uns. Wir wollten keine 10ha davon haben, sind aber auf unsere 2 Parzellen immens stolz.

Für unser Team ist es eine der schönsten Herausforderung mit einer frühreifen Sorte zu arbeiten, die in feuchten Jahren zur Botrytis neigt und auf wüchsigen Standorten richtige Schwierigkeiten macht. Man bekommt nämlich sehr viel zurück vom Neuburger. Eine feine Textur, Saftigkeit und reife Aromen bei gemäßigter Alkoholausbeute sind der Lohn.

Das ganze Team feiert vor den Beton-Eiern mit einer Magnum betont.

Was macht diesen Wein so besonders?

Ausprobiert haben wir mit dem Neuburger so einiges. 2008 im neuen Barrique vinifiziert – untrinkbar. 2009 komplett auf der Maische durchvergoren – wollte damals keiner. 2012 in 500er Fässern und brav filtriert im Leithaberg Stil – keine Prüfnummer.

2014 kamen die ersten Beton-Eier in den Betrieb und damit auch die Erlösung. Endlich war der Stil gefunden, der uns nicht nur selbst gefiel sondern auch dem befreundeten UK-Importeur aus London. Dieser beschloss kurzerhand, die Hälfte des Ei-Inhalts abzukaufen, wenn ich ihn nur so roh lassen würde. Nichts lieber als das und der Neuburger „betont.“ war geboren.

 

Markus und Bernadette schauen sich die Trauben von der Nähe an

Neuburger – eine Generationensache

Einen Weingarten haben die Eltern auf einem kühlen Nordhang in den 90ern auf kargem Schieferboden gepflanzt. Der andere ist uns von einem Freund des Hauses überlassen worden. Die Reben stehen auf purem Leithakalk in der Riede Gritschenberg und wurden schon zu Großvaters Zeiten gepflanzt. Der war auch derjenige, den wir als absoluten Neuburger-Fan in Erinnerung behalten werden, waren doch fast die Hälfte seiner Weingärten mit dieser Diva bepflanzt, als er den Betrieb führte. Seine gute Kalkverträglichkeit und seine Trinkigkeit hat der Opa immer sehr gelobt. Das Wortspiel mit Neu und Alt hat ihm bestimmt auch gut gefallen. Die Trauben der Sorte waren als Kinder unser liebstes Obst, das wir von August an in rauen Mengen verschlangen.

 

Hintergrund zur Machart

Von jeher hatten die Winzer mit dem festen Fruchtfleisch der Beeren zu kämpfen, aus dem der Saft nur schwer heraus zu pressen war. Man hat ihn dann einfach eingemaischt und zwei Tage stehen lassen, die traubeneingenen Enzyme haben alles schön mürbe gemacht und die Gerbstoffe aus der Schale verliehen Struktur und „Knusprigkeit“. Wir haben nichts anderes getan, als dieses Verfahren wieder aufzugreifen und es zu verfeinern: 5 Tage auf der Maische ohne Schwefel, dann wird gepresst, und im Beton-Ei vergoren und ausgebaut. Im Frühjahr kurz vor Ostern, werden die Eier dann geleert und der Wein abgefüllt. Das war‘s.

 

Recent Posts

Leave a Comment

Contact Us

Wir freuen uns von Euch zu lesen!

Not readable? Change text.